Einleitung

Eine vorbildliche und unglaubliche Geschichte dieser Girls, die folgendes beweist:

Wenn du an dich glaubst, wenn du an das Team glaubst, wenn du Träume, Visionen und Ziele hast, von Fehlern bereit bist zu lernen und konsequent, dennoch mit Spass arbeitest, dann kannst du im Leben alles erreichen!

Erst seit Sommer 2023 trainieren die Girls vom FF15 Team Schwarz regelmässig(er) und vollständig(er) zusammen und haben dadurch auch mental den Team-Geist erweckt (den schwarzen Panter erweckt!).

Sie sind ein energisches, tolles, kleines, aufgestelltes, ideenreiches Team, das keine Angst mehr hat, viel erreichen zu wollen und zu können. Sie sind auch bereit, aus Niederlagen zu lernen, was für mich als Trainer ein hoher Reifengrad und Wille zeigt.

Bald fassten wir auch die Idee, beim Club-Vorstand nachzufragen, ob sie unser Team an die nächste Meisterschaft anmelden würden. Denn nur mit einer Meisterschaftsteilnahme können die Girls mehr Spiel- und Wettkampferfahrung sammeln und als Fussballerin und Mensch wachsen. Ab und zu ein Freundschaftsspiel wäre für diese Girls in meinen Augen eine Talentverschwendung.

Im November 2023 hat der Vorstand entschieden, dieses „Risiko“ einzugehen und ist bereit unser Team (*mit Auflagen) anzumelden. Ab dann wurde ich offiziell Trainer der Girls!

Aber zuerst mal das Ganze von Beginn an.

Im Sommer 2023 stiess ich als Coach neu zu meinem aktuellen Verein hinzu. Meine Aufgabe war, das „zweite“ Team der FF15 Frauen aufzubauen. Sie kämen zu wenig ins Training, meldeten sich nicht an oder ab, meldeten sich auch nicht (mehr) für Meisterschaftsspiele an. Das damalige Trainerteam konnte sich daher nicht wirklich auf sie verlassen und spieltechnisch konnten sie deswegen auch nicht mithalten.

Die Fussball-Basics Jugendlichen beizubringen macht mir Spass, denn es sind wie Puzzlestücke oder Lego-Bauklötze. Daher nahm ich diese Challenge gerne an. Ich wollte mir selber ein Bild machen, dass die Girls ja trotz allem noch da sind, spricht doch auch für sie.

Bald sah ich mit Freude, dass die Girls weit mehr drauf hatten, als mir bisher gesagt wurde. Die Fussballerinnen waren wahrscheinlich einfach noch nicht alle ganz „aufgegangen“ und sie zeigten mir immer wieder, dass sie mehr wollen und können. Durch eine offene Kommunikation bauten wir eine gegenseitige Vertrauensbasis auf.

Die Schwerpunkte legte ich somit auf die „Basics“ d.h. saubere Pässe, Freiräume erkennen, Schüsse aufs Tor wagen, Spass im Team und den Motivationsfaktor der Girls hochhalten. Einfach gesagt: Dort zu unterstützen, wo es noch nicht klappte und dort zu stärken, wo es bereits gut klappte.

Ich war nicht immer „amused“ bei dieser nicht zu unterschätzenden Geduldsprobe.

Z. B. erinnere ich mich daran, dass an einem Training nur eine Spielerin erschien. So gingen wir nach ein paar Übungen ein Eis essen.

Oder an einem Abend, als nur 4 Girls ins Training kamen, dazu noch Scheiss-Wetter herrschte, wir fürs Training nach einem Tor suchen mussten und zwei dieser Girls das Training nicht ernst nahmen. Da entschloss ich, beide nach Hause zu schicken. Sie nutzten jedoch die letzte Chance und bauten selber noch ein attraktives Training zu Ende auf.

Ich griff in dieser Situation, also das erste Mal etwas direkter durch und ich glaube, dass dies nötig war, denn ich kann dreimal pro Woche bestimmt etwas anderes unternehmen, als meine Zeit auf dem Fussball-Platz zu verbringen.

Die positive Einstellung, habe ich trotz allem nie verloren. Ich glaube an die Girls seit der ersten Sekunde und wenn ich ein Challenge annehme, ziehe ich es meistens durch! Das merkte ich zum Beispiel, als ein anderer Trainer sagte „Es wäre schade, wenn sie nicht mehr ins Training kommen würden.“ Meine ehrliche tief aus dem Bauch geschossene Antwort war „Darüber mache ich mir null Sorgen!„. So fest war bereits damals meine Überzeugung.

Genug Selbstmitleid! Jetzt wieder zur Gegenwart zurück, mit Blick in die Zukunft.

Also, ich brachte die Idee einer Anmeldung für die kommende Meisterschaft in die Vereinsleitung. Sie zweifelten und zweifeln noch heute daran, dass überhaupt genügend Girls ins Training und an Spiele kommen werden. Der Verein müsse Strafgeld bezahlen, falls wir Spiele absagen müssten. Der Verein kennt die Girls länger als ich, daher ist der Zweifel bestimmt nicht unbegründet. Zuerst blieb es also leider nur bei einer Idee.

Die Idee war jedoch nicht vom Tisch.

Während den Herbstferien halfen ein paar Girls meines Teams bei zwei Meisterschaftsspielen und einem Cup Spiel dem Team Gelb (Team Gelb ist das „erste“ Team). Dann sahen auch Zuschauer (Eltern), dass die Idee eine Chance hätte. Es sprach sich herum, sodass sogar ein Mädchen wieder zum Team zurückstiess, das sich bereits letzte Saison abgemeldet hatte. Das ist doch ein gutes Zeichen!

Richtung Meisterschaft!

Unser Team Schwarz musste bis Mitte November 2023 den Verantwortlichen des Vereines, mir und vor allem sich selbst beweisen, dass man auf sie zählen kann. Zweimal pro Woche ins Training kommen und dort konzentriert mitmachen, sowie sich rechtzeitig An- und Abmelden.

Auch organisierte ich ein Trainingsspiel auf unserem Kunstrasen gegen einen guten Nachbarverein, der schon Meisterschaftserfahrung hatte. Wir verloren durch einen Sonntagsschuss lediglich 0:1 – gewannen jedoch an Erfahrung und an Vertrauen.

Alle Girls erfüllten mit Freude und Disziplin ihren Teil, ich erfüllte meinen Teil, jetzt war der Verein an der Reihe, deren Teil des Deals zu erfüllen.

Anwesenheitskontrolle vorher

Anwesenheitskontrolle nacher

Kann es nun im März 2024 losgehen?

Am 22.11.2023 erhielt ich per Telefon die Nachricht, dass der Vorstand unser Team an die nächste Meisterschaft anmelden wird. *) Es werden jedoch noch zwei Auflagen gestellt. Wir müssen noch zwei Freundschaftsspiele bis im März organisieren. Easy! Das machen wir gerne!

Anmerkung: Die Spiele fanden am 6. März in Arlesheim und am 16. März in Reinach statt.

Bestätigung erhalten!